Moderne Neurologie und Psychiatrie verfügen über ein breites Spektrum an diagnostischen Methoden.
Die hier aufgeführten Untersuchungsmethoden bieten wir bei mind direkt im Haus an.
Elektroneurographie
Mit der Elektroneurographie (ENG) wird die elektrische Leitfähigkeit einzelner Nerven untersucht, vor allem der peripheren Nerven in den Armen und Beinen. Dabei wird über auf der Haut platzierten Elektroden die Nervenleitgeschwindigkeit ermittelt, also wie gut und wie schnell der Nerv die elektrischen Signale weiterleitet. Mit Hilfe der Elektroneurographie lassen sich Nervenverletzungen und Nervenerkrankungen feststellen.
Die Untersuchung ist gänzlich schmerzfrei und führt nur gelegentlich zu Hautreizungen an den Klebestellen der Elektroden. Sie dauert in der Regel 5-10 min.
Elektroenzephalographie
Die Elektroenzephalographie zeichnet elektrische Ströme auf, die bei der Tätigkeit des Gehirns entstehen. Mit dem EEG können Veränderungen der Hirnaktivität und Funktionsstörungen des Gehirns erkannt werden. Bei Schädigungen oder Störungen des Gehirns oder bestimmter Gehirnbezirke verändert sich die elektrischen Aktivität signifikant, was im EEG durch eine Änderung der abgebildeten Kurven wiedergegeben wird.
Die Untersuchung ist gänzlich schmerzfrei und dauert in der Regel 20 min.
Evozierte Potentiale
Hier werden elektrische Aktivitäten des Gehirns aufgezeichnet, die als Reaktion auf bestimmte Außenreize (visuell, akustisch, sensibel) entstehen. Jeder Sinnesreiz löst im Gehirn sogenannte elektrische Potentialänderungen aus. Diese werden über das Verfahren »evozierte Potentiale« hervorgerufen (evoziert) und gemessen.
Die Untersuchung ist gänzlich schmerzfrei und führt nur gelegentlich zu Hautreizungen. Sie dauert in der Regel 10 min.
Elektromyographie
Bei der Elektromyographie erfolgt eine Messung der Muskelaktivität. Hierfür werden feine Nadelelektroden in den Muskel eingestochen. Jeder Muskel wird von einem Nerv angesteuert. Ob der Impuls zur z.B. Muskelkontraktion tatsächlich ankommt, kann durch die EMG-Messung beurteilt werden. Die Untersuchung ist nicht schmerzhafter als beispielsweise die Anwendung einer Akupunkturnadel. Sie dauert in der Regel 15 min.
Farbduplexsonographie
Die Farbduplexsonographie ist eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) zur Messung und Darstellung des Blutgefäße. In der neurologischen Diagnostik untersuchen wir die versorgenden Gefäße und können so Veränderungen der Gefäßwände (Ablagerungen und Wanddicke) und Verengungen der Gefäße (Stenosen) feststellen und allgemein den Verlauf der Blutgefäße abbilden.
Die Untersuchung ist gänzlich schmerzfrei. Sie dauert in der Regel bis zu 20 min.
Nervensonografie
Die Nervensonographie ist eine relativ junges diagnostisches Instrument in der Neurologie, denn lange war es nicht möglich, die Nerven selbst sichtbar zu machen. Über die Nervensonografie können wir nun heute vor allem bei Engpasssyndromen (z.B. Karpaltunnelsyndrom), traumatischen Nervenverletzungen, Problemen an peripheren Nerven und Polyneuropathien genauer diagnostizieren und damit auch die Therapie gezielter planen.
Die Untersuchung ist gänzlich schmerzfrei. Sie dauert in der Regel bis zu 20 min.
Inhouse-Labor
Bei mind ist an 5 Tagen in der Woche eine umfangreiche Labordiagnostik möglich.
Neben Routineuntersuchungen wie z.B. Blutbilderstellung führen wir z.B. auch Liquordiagnostik
im Hause durch.
Liquoruntersuchung
Bei einer Liquoruntersuchung wird mit einer Hohlnadel Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor) aus dem Wirbelkanal der Wirbelsäule entnommen. Mit dieser Untersuchung können Veränderungen in der Zusammensetzung des Liquors festgestellt werden, die Hinweise auf Erkrankungen des Nervensystems geben.
Die Untersuchung ist in der Regel nicht schmerzhafter als eine Blutentnahme und dauert circa. 20 min.
Anamnese
Am Anfang der neurologischen Untersuchung steht immer ein ausführliches ärztliches Gespräch (Anamnese) zu den aktuellen Beschwerden und zur Krankheitsgeschichte des Patienten. Die Anamnese liefert wesentliche diagnostische Hinweise und zugleich Ansatzpunkte für weitere Untersuchungen. In dieser Phase der Untersuchung wird Ihr Neurologe gezielt Fragen stellen, die eine Diagnose überhaupt erst möglich machen. Nach der Anamnese können weitere Diagnoseverfahren beschlossen und erklärt werden.
Sensibilität
In dieser Phase der neurologischen Untersuchung wird zum Beispiel das Berührungs-, Schmerz- und Temperaturempfinden des Patienten getestet. Ebenso wird das Vibrationsempfinden geprüft. Bei der Sensibilitätsprüfung wird Ihr Neurologe möglichst genau bestimmen, auf welches Gebiet des Körpers sich eine festgestellte Störung erstreckt.
Motorik & Koordination
Beweglichkeit, Feinmotorik und Koordination sind ein weiterer Untersuchungsabschnitt. Wie gut können Arme und Beine bewegt werden, wie ist die Handschrift? Die passive Beweglichkeit wird ebenso geprüft. Mit dieser Untersuchung kann Ihr Neurologe z.B. eine verminderte Muskelkraft oder eine Muskellähmung erkennen, die wiederum Aufschluss über eine Erkrankung der Nerven gibt. Gang- und Standprüfungen werden ebenfalls unternommen.
Reflexe
Reflexe sind nicht willentlich steuerbare Reaktionen des Nervensystems auf einen Reiz. Die Prüfung der Reflexe ist ein wichtiger Bestandteil der neurologischen Untersuchung. Mit Hilfe des Reflex-Hammers kann der Neurologe diese Reflexe auslösen und eventuelle krankhafte Veränderungen feststellen.
Hirnnervenfunktion
Bei der Hirnnervenfunktion werden zum Beispiel Fähigkeiten wie Sehen, Riechen, Schmecken und Hören getestet. Augenbewegungen, Gesichtsmimik, Schlucken und Sprechen werden geprüft. Jeder dieser Tests prüft die Funktionsfähigkeit eines bestimmten Gehirnnervs. Mit dieser Untersuchung kann Ihr Neurologe eine Aussage darüber treffen, ob einer oder mehrere dieser Nerven geschädigt ist.
Kognitive Fähigkeiten & psychischer Befund
Neurologische Erkrankungen können den Zustand der Psyche und die kognitiven (geistigen) Fähigkeiten des Patienten beeinträchtigen. Umgekehrt können auch psychische Erkrankungen neurologische Ausfälle verursachen. Ihr Arzt wird Ihr Sprach- und Kommuniaktionsvermögen untersuchen, genauso wie Ihre Fähigkeit, Dinge zu erkennen und zu rechnen.
Zudem ist die psychische Grundsituation sehr wichtig: Liegt zum Beispiel eine eingeschränkte Merkfähigkeit vor oder kann sich der Patient nur schwer konzentrieren? Bemerkt er an sich eine geänderte Bewusstseinslage (z.B. Schläfrigkeit) oder eine veränderte Grundstimmung? All diese Fragen sind für den psychischen Befund entscheidend.